Der hl. Donatus, Schutzpatron von Roden

Donatus und Donatus-Verehrung in Roden

 

An jedem zweiten Sonntag im Juli findet in Roden die Donatus-Kirmes statt. Bei der Kirmes am 14. Juli 2013 wurde die frisch renovierte Figur des Heiligen Donatus gezeigt und im Rahmen eines feierlichen Hochamtes wieder in der Kirche Maria-Himmelfahrt im rechten Seitenschiff aufgehängt.

 

Bei der nach dem Hochamt stattfindenden Donatus-Prozession führt der Ortspfarrer das Donatusreliquiar mit. Es wird neben der Figur durch die Straßen Rodens getragen. Das Lied "Blutzeuge Christi, starker Held, Du mächt'ger Schirmherr für die Welt" mit dem anschließenden Refrain "Heiliger Donatus, bitt' Gott für uns" wird bei dieser Prozession und in der Kirche gern gesungen. Es stammt bereits aus dem Luxemburger Donatusbüchlein von 1767 und besingt Donatus als Schutzheiligen der Fluren, der unseren Ort bei Donner, Blitz und Hagelschlag, bei Kälte und vor großer Hitze, ja allgemein vor jeglichem Ungemach schützen soll. Die Donatusverehrung in Roden wurde wahrscheinlich vom Orden der Wadgasser Prämonstratenser angeregt, die von 1692 bis 1756 die Rodener Pfarrei betreuten.

 

Eine Donatuslegende berichtet, dass Donatus als Offizier in die XII. Legion des Marc Aurel kam, die ihren Ruf als "Donnerlegion" hatte. Als die Legion vor einer Schlacht wegen Massermangels zu verdursten drohte, beteten die christlichen Soldaten um Regen. Tatsächlich kam es zu einem Gewitter, das die Legionäre rettete und die Feinde das Fürchten lehrte. Erst in der Frühen Neuzeit, als mit der Renaissance das antike und vor allem römische Erbe wiederauflebte (16./17. Jahrhundert), wurden in römischen Agnes-Katakomben 1646 Reliquien des Donatus gefunden. Solche kamen dann auch in unsere Gegend. Denn 1652 erhielt die Jesuitenniederlassung in Münstereifel für ihre neue Kirche Donatus-Reliquien, wobei sehr wahrscheinlich ist, dass auf dem Transportweg auch die Abtei Wadgassen welche bekam und diese dann den Donatus-Kult in Roden einführte. Der bis dahin verehrte Sebastian, von dem wir ebenfalls aus der Zeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine Darstellung in unserer Pfarrkirche finden, trat danach in den Hintergrund. Neben der Sebastians-Figur (linkes Seitenschiff), die wie die Donatus-Statue aus der alten Kirche am Rodener Markt (gebaut 1750, abgerissen 1904) stammt, erinnert an Sebastian noch eine der sechs Rodener Glocken, nämlich die dem Sebastian geweihte Glocke. Sie ist aber kleiner als die Donatus-Glocke, was für die höhere Bedeutung von Donatus spricht.

 

Eine gute alte Rodener Tradition ist der erste Kornkasten, der immer am Vorabend des Donatustages errichtet wurde. Diese Tradition pflegt der Rodener Geschichtskreis in Zusammenarbeit mit der Pfarrei. Der Rodener Chronist Karl Mangold berichtet, dass ein Rodener Pfarrer sich einst bei der Donatusprozession mit dem Donatusreliquiar in einen solchen Kornkasten flüchten konnte und dass das Unwetter bald aufhörte, sodass ihm und den Rodenern damals kein Schaden entstand.

 

Thomas Gergen, Roden

Patronatslied

 

Blutzeuge Christi, starker Held,

du mächt`ger Schirmherr für die Welt:

 

HEILIGER DONATUS, BITT` GOTT FÜR UNS!

 

Steck aus, Donauts, deine Hand,

beschütze unser Volk und Land!

 

Bei großer Kält` und Sonnenglut,

nimm gnädig uns in deine Hut!

 

Wenn Ungewitter uns bedroht,

bewahre uns vor aller Not!

 

Bei Donner, Blitz und Hagelschlag,

treib alles Ungemach!

 

Ruf Gottes Huld auf unser Haus,

treib alles Unheil da hinaus!

 

Andächtig flehen wir zu dir,

nimm uns in deinen Schutz allhier!

 

Erbitt uns Gnad bei Gott, dem Herren,

Versuchung halte von uns fern!

 

Beschütz uns auf des Lebens Pfad,

beschütz uns, wenn der Tod uns naht!

 

Erwirke, dass von Sünden rein,

wir all einst gehn zum Himmel ein!